Die Kaisermühle in Eberstadt ist eine der jüngeren Mühlen in der Region. Trotzdem geht ihre Geschichte bis in das 17. Jahrhundert zurück.
Nach fast 200 Jahren im Dienst der Mehl-Müller, wurde während der Kaiserzeit die bis heute erhaltene Industriemühle errichtet. Die ebenfalls erhaltenen Turbinen im Keller liefen bis in die Siebzigerjahre, trieben Maschinen an, versorgten die große Schuhfabrik mit Strom und speisten als eine der größten Wasserkraftanlagen in Südhessen weiteren Strom ins Netz ein.
Mit dem Ende der Fabrik und dem Abschalten der Turbinen begann der langsame Verfall des Industrieteils, während in den Wohngebäuden schon neue Eigentümer mit viel Aufwand sanierten. Erst als die Industriegebäude in den späten Neunzigerjahren neue Eigentümer fanden und das Architektur- und Ingenieurbüro Bingert die alten Ruinen einer Umnutzung zuführte, begann eine neue Blütezeit.
1681 | erste Genehmigung zum Bau einer Mühle für Johann Heinrich Hohenschild | |
1771 | Konkurs der Erstbesitzerfamilie nach Wasserschaden, Verkauf an Fam. Dörner | |
1785 | separater Erbleihbrief für die "neue" Mühle an der heutigen Stelle auf Peter Dörner. Seither gibt es zwei benachbarte Mühlen. | |
1881 | Peter Breitwieser übernimmt die Mühle und gibt Ihr den Namen Kaisermühle | |
1889 | Ein großer Brand zerstört die Gebäude der neuen Kaisermühle fast vollständig. Im Folgejahr Neuerrichtung der Kaisermühle als kleine Industrieanlage im Gründerstil | |
1917 | Übernahme der Mühle durch Emil Bauer | |
1921 | Bau einer doppelten Turbinenanlage im Keller des Industriegebäudes. | |
1925 | Aufgabe des klassischen Mühlenbetriebs mit Tod Emil Bauers. Verkauf durch die Erben wegen Weltwirtschaftskrise erst Jahre später. | |
1941 | Unter dem neuen Besitzer, dem Unternehmer Cronauer, wird die Mühle zu einer Schuhfabrik. Später werden Teile einzeln an Kleinbetriebe vermietet. | |
1974 | Stillegung der Turbinen. Nur die Wohngebäude in Norden der Anlage werden weiterhin genutzt, der Industrieteil beginnt zu verfallen. | |
1983 | Verkauf der gesamten Kaisermühle durch die Erbengemeinschaft an diverse Eigentümer. In den Folgejahren werden die Wohngebäude saniert. Der Industriekomplex steht weiterhin leer. | |
2000 | Kauf des Industrieteils mit Stall- und Scheunenanlagen durch die Projektentwickler Ingenieurbüro Bingert. | |
2003 | Schaffung der technischen Infrastruktur und Beginn der Sanierung des Industriegebäudes | |
2007 | Beginn der Sanierung der Scheunen- und Stallgebäude |